Hartriegel: 7 Tipps zum Pflanzen, Pflegen, Schneiden und Vermehren des zauberhaften Blütenstrauches

1. Hartriegel, Hornstrauch, Cornus – die Eigenschaften des Ziergehölzes

Mehr als 50 verschiedene Hartriegel-Arten sind bekannt. Das Ziergehölz ist auch als Hornstrauch oder unter dem botanischen Namen Cornus bekannt. Die zur Familie der Hartriegelgewächse (Cornaceae) zählenden Blütensträucher und -bäume kommen in Europa, Asien, Mittel- und Südamerika sowie in Afrika vor. Im mitteleuropäischen Raum sind der rote Hartriegel und die Kornelkirsche häufig in Gärten und Parks anzutreffen. Die Klassifikation der Gattung Hartriegel erfolgt folgendermassen:

• Asiatischer Blumenhartriegel (Cornus kousa)
• Kornelkirsche (Cornus mas)
• Amerikanischer Blumenhartriegel (Cornus florida)
• Pagodenhartriegel (Cornus controversa)

2. Standortbedingungen kennen

Die Pflanzen bevorzugen einen sonnigen bis halbschattigen Standort im Garten. Je nach Sorte erreichen sie eine stattliche Grösse. Es ist wichtig, ausreichend Platz einzuplanen. Staunässe vertragen die Pflanzen nicht. Optimal für ihre Entwicklung ist trockener, gut durchlässiger, nährstoffreicher Boden.

3. Hartriegel in den Garten pflanzen

Wenn du einen Hartriegel im Garten setzen willst, gehe folgendermassen vor:

1. Setze das Gewächs während seine Pflanzzeit, entweder im Frühjahr oder Herbst
2. Pflanzloch in dreifacher Breite des Wurzelballens ausheben
3. Wurzelballen leicht auflockern, in Wasser stellen und vollsaugen lassen
4. Erde mit Kompost vermengen
5. Kies oder Tonscherben als Drainage in das Pflanzloch füllen
6. Pflanze einsetzen
7. Substrat auffüllen, fest andrücken und giessen
8. Baumscheibe mulchen

4. Mit dem richtigen Schnitt zu vielen Blüten und perfektem Wuchs

Der Schnitt von Ziergehölzen hat zum Ziel, die Blütenbildung anzuregen, die Wuchsform zu optimieren sowie vor Schädlingen und Krankheiten zu schützen. Zum Schneiden benötigst du je nach Grösse des Hartriegels eine Astschere und eine Handsäge. Verwende ausschliesslich scharfes, sauberes Werkzeug. So entstehen scharfe Schnitte und die Wunden können gut verheilen. Stumpfe Scheren, Messer und Sägen sind eine Gefahr für jedes Gehölz:. Es entstehen Quetschungen, die schlecht verheilen und Eintrittspforten für Krankheiten sein können. Die verschiedenen Hartriegelarten haben unterschiedliche Anforderungen. Sie werden in drei Schnittgruppen unterteilt:

• Sorten mit strauchförmigem Wuchs
• Blumenhartriegel und Pagodenhartriegel
• Kornelkirschen

5. Schnittanleitung für Hartriegel

Hartriegel mit strauchförmigem Wuchs erkennst du an der intensiv rot, gelb oder grün gefärbten Rinde. Beispiele sind der Sibirische Hartriegel, der Gelbholzige Hartriegel und der Buntholzhartriegel. Die Rindenfärbung ist bei jungen Trieben deutlich ausgeprägt. Umso älter die Zweige werden, umso mehr verlieren sie diese Besonderheit. Das Ziel des Rückschnitts dieser Sorten ist, den Austrieb und die Rindenfärbung zu fördern. Die Sträucher erhalten jeweils Ende Februar einen starken Rückschnitt. Alternativ kappst du die älteren Triebe alle drei Jahre kurz über dem Boden. Die jüngeren Austriebe bleiben erhalten. Ein kleiner Wermutstropfen ist, dass die Blüte nach diesem Rückschnitt geringer ausfällt. Wer viel Wert auf die Blütenbildung legt, kann das Schneiden auf einen jährlichen Auslichtungsschnitt begrenzen.

Blumenhartriegel und Pagodenhartriegel müssen nicht unbedingt geschnitten werden. Ein jährlicher Pflegeschnitt nach der Blüte, bei dem zu dicht stehende Äste ausgelichtet werden, ist ausreichend. Auf keinen Fall dürfen Blumenhartriegel im Frühjahr geschnitten werden, das würde die Blüte beeinträchtigen. Eine Ausnahme gilt für den Blumenhartriegel der Sorte Venus. Einen Rückschnitt im August nach der Blüte verträgt diese Sorte gut. Er führt bei jüngeren Exemplaren zu einem schönen buschigen Wuchs. Die Zweige werden um etwa ein Drittel gekürzt. Ältere Sträucher benötigen keinen Schnitt.

Kornelkirschen profitieren von einem jährlichen Erziehungsschnitt. Ein Schnitt vor dem Austrieb im Frühjahr bewirkt einen strauchartigen Wuchs mit mehreren Stämmchen. Soll ein baumartiger Wuchs erzielt werden, werden im Januar die Bodentriebe bis auf einen kräftigen Haupttrieb entfernt. Auch die Nebentriebe unter der Baumkrone werden regelmässig abgetrennt. Wenn Kornelkirschen Früchte tragen sollen, darf nur ein minimaler Pflegeschnitt erfolgen.

6. Tipps zur Verwendung des Hartriegels

Hartriegel eigenen sich für Solitär- und Gruppenpflanzungen. Kleine Sorten ergeben schöne dichte Hecken. Die Kombination verschiedener Varianten ist eine gute Idee. Wer die Zusammenstellung perfekt plant, kann die Blütezeit deutlich verlängern. Die Ziersträucher bilden besonders in der Zeit der Laubfärbung einen faszinierenden Kontrast zu den bunten Blüten der Herbststauden. Während Blumenhartriegel hauptsächlich wegen ihrer Blütenpracht beliebt sind, tragen Kornelkirschen essbare Früchte. Sie sind mit gewöhnlichen Süss- oder Sauerkirschen nicht verwandt. Die angenehm herb-säuerlich schmeckenden kleinen Steinfrüchte reifen zwischen August und Oktober. Likör, Marmelade und Gelee aus Kornelkirschen sind eine echte Gaumenfreude. Kornelkirschen sind roh essbar.

7. Ein Überblick über beliebte Arten

Roter Hartriegel (Cornus sanguinea)

• robuste Sorte mit blutrot gefärbten Trieben und weissen Blüten
• Früchte ungeniessbar
• Wuchshöhe: drei bis fünf Meter

Japanischer Blütenhartriegel (Cornus kousa)

• pflegeleichte Sorte mit weissen Blüten und auffälliger roter Laubfärbung im Herbst
• essbare Früchte
• Wuchshöhe: vier bis sechs Meter

Zwerg-Hartriegel (Cornus stolonifera Kelsey)

• anspruchsloser Bodendecker mit gefärbter Rinde und dekorativer Laubfärbung im Herbst
• ungeniessbare Früchte
• Wuchshöhe: 50 bis 75 Zentimeter

Asiatische Kornelkirsche (Cornus officinalis)

• Schmuckstück mit leuchtend grüngelben Blüten
• bedeutsam als Bienenweide
• essbare rote Früchte
• Wuchshöhe: vier bis sieben Meter

Kornelkirsche Schönbrunner Gourmet (Cornus mas Schönbrunner Gourmet Dirndl)

• einzigartiges Ziergehölz mit dem festesten Holz Europas
• gelbe Blüten
• drei Zentimeter grosse rote Früchte
• Wuchshöhe vier bis sechs Meter