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Blauglockenbaum: Die japanische Schönheit pflanzen und schneiden

Blauglockenbaum: Die japanische Schönheit pflanzen und schneiden

Forscher und Reisende der ostindischen Handelskompanie brachten einen exotischen Neophyten aus Japan nach Europa: Der Blauglockenbaum, lateinisch Paulownia tomentosa aus der Gattung der Paulownien, beeindruckt mit schnellem Wachstum und prächtigen, blauvioletten Blüten in Glockenform. In Japan ist die Nutzung mancher Arten als Baumaterial verbreitet. Als Zierbaum findet man den auch Kaiserbaum genannten Blauglockenbaum in japanischen Gärten und Parkanlagen weltweit. Wie du deine Paulownia pflanzen und pflegen solltest und wie du sie perfekt auf den Winter vorbereitest, erfährst du in unserem Artikel.

1. Standort aussuchen: Wo du den Blauglockenbaum pflanzt

Genau wie in seiner japanischen Heimat möchte der Blauglockenbaum auch hierzulande ein sonniges Plätzchen haben. In milden Klimazonen erreicht er eine Wuchshöhe von zwölf bis fünfzehn Metern und geht ähnlich weit in die Breite. Suche deshalb eine Stelle mit genügend Raum für sein Wachstum aus. Anfangs wächst der Baum sehr schnell, junge Triebe schaffen bis einen Meter pro Jahr. Neben der Wärme liebt es die Paulownia windgeschützt, denn eisigen Winterwinden ist sie nicht gewachsen. Gerade arktisch-kalter Ostwind sollte den Baum nicht erreichen.

2. Boden vorbereiten: Der ideale Garten für die Paulownia

Der Blauglockenbaum liebt kalkhaltigen Boden, ist darüber hinaus aber genügsam. Ein schwach saurer bis alkalischer Boden ist der ideale Grund für sein Wachstum. Mässig feucht bis trocken darf es gerne sein, im nassen, dichten Lehmboden fühlt sich der Blaublüter aus der Familie der Blauglockenbaumgewächse nicht wohl. Bereite den Boden im Zweifel mit etwas organischem Dünger oder Kompost auf die Pflanzung deines Neophyten vor.

3. Pflanzung zur rechten Zeit: Warte zum Pflanzen das Frühjahr ab

Der wärmeliebende Baum wird am Besten im Frühjahr ausgepflanzt. Den Boden dafür kannst du bereits im Herbst davor umbrechen. Zu schweren Boden lockerst du mit Humus und beigemischtem Sand auf. Nun hebst du das geeignete Pflanzloch aus und setzt deinen Kaiserbaum ein. Fülle die Grube mit Erde auf und drücke sie fest an. Nun schützt du mit einer Schicht Mulch in einem halben Meter Abstand um die Pflanze herum vor spriessendem Unkraut.

4. Tipps für Beetpartner: Den passenden Nachbarn auswählen

Möchtest du mehrere Blauglockenbäume nebeneinander sezten, achte auf ausreichenden Abstand. Im Garten einer normalen Grösse ist der ausdrucksstarke Baum allerdings meist als Einzelpflanze zu sehen, denn er wird recht gross. Andere Pflanzen ergänzen den blau blühenden Exoten ebenfalls prächtig: Die Krone ist relativ lichtdurchlässig, sodass sich beispielsweise Stauden unter dem Baum wohlfühlen.

5. Paulownia schneiden: Früchte und Blüten in voller Pracht

Ein Blauglockenbaum aus dem Fachhandel wird meist als Hochstamm angeboten. Er braucht im Grunde keinen speziellen Schnitt. Weil es jedoch in unseren Breitengraden fast immer dazu kommt, dass Triebspitzen in frostigen Nächten erfrieren, bildet der Baum dort Gabeltriebe aus. Beim jungen Baum schneidest du einen der beiden Gabelungen zurück. Auch bei selbst gezogenen Paulownia muss ein Gabeltrieb als Hochstamm mit einer Rankhilfe nach oben geleitet werden, der andere wird abgeschnitten. Über diese „Starthilfe“ in jungen Jahren hinaus braucht der Blauglockenbaum keine weiteren Schnitte für sein Wachstum.

6. Blauglockenbaum überwintern: Schütze die Wurzeln

Der frostempfindliche Neophyt wächst in Europa am besten in sonnig-warmem Weinbauklima, auch in städtischen Parks findet er ausreichend Wärme. Doch vor kalten Wintertagen braucht er zusätzlichen Schutz. Gerade kleine Blauglockenbäume müssen nun vor dem Frost abgesichert werden. Wenn du deinen Paulownia als Kübelpflanze auf dem Balkon ziehst, stellst du ihn im Winter im Haus trocken und kühl unter. Draussen im Garten helfen Schichten aus Tannenreisig, Mulch und Laub, die empfindlichen Wurzeln über die ersten Jahre zu bringen. Die Blätter des Baumes eignen sich übrigens sehr gut als Mulchmaterial. Auch eine Stammmanschette schützt den Baum: Sie verhindert, dass der Frost in den feuchten Stamm eindringt und dort Risse verursacht.

7. Paulownia Vermehren: Züchte neue Pflanzen aus Samen und Stecklingen

Nachdem die Blüten des Blauglockenbaums verblüht sind, bildet er Früchte aus, die entfernt an Nüsse erinnern. Diese Früchte sind nicht geniessbar, für Hunde und Katzen sogar unverträglich bis leicht giftig. Aus den Samen lässt sich Nachwuchs ziehen – noch leichter gelingt dies allerdings mit Stecklingen. So klappt das Vermehren des Kaiserbaums in wenigen Schritten:

  • Schneide im frühen Winter, wenn das Laub herabgefallen ist, einige Jahrestriebe als Stecklinge ab. Sie sollten rund dreissig Zentimeter lang sein und oben und unten jeweils ein Augenpaar haben.
  • Stecke die Triebe nun in lockere, humusreiche Gartenerde, das obere Augenpaar sollte aus dem Boden herausragen.
  • Aus den Augen treibt der Steckling im Frühjahr Blätter aus, unter der Erde bildet er Wurzeln.
  • Schneide nun einen der beiden Triebe der Gabelung und befestige den anderen an einem Stab aus Bambus oder Holz: Dies wird der neue Hochstamm.
  • Gib dem Steckling Zeit bis zum nächsten Frühjahr: Dann kann der junge Blauglockenbaum an seinen endgültigen Standort im Garten ausgepflanzt werden.

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