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Wurmkomposter: Selbst gemachter Wurmhumus für Garten und Balkon

Wurmkomposter: Selbst gemachter Wurmhumus für Garten und Balkon

Der Garten ist ein eigenes Ökosystem, in dem alles Material immer wieder verwendet wird. Nach diesem Prinzip stellen Gärtner mit Küchenabfällen wertvollen Wurmhumus für Hochbeet, Blumentopf und Gemüsegarten her. Das einfache Wiederverwendungsprinzip im Wurmkomposter ist ein wertvoller Beitrag zum Umweltschutz – und du bekommst Qualitätserde für deine Pflanzen für kleines Geld. In unseren FAQs beantworten wir Fragen rund um Wurmkiste und Kompostwürmer, ihre Pflege und Anschaffung.

Was ist ein Wurmkomposter?

Ein Wurmkomposter ist im Grunde eine einfache Kiste aus Kunststoff oder Holz, in der Kompostwürmer aus Biomüll wertvollen Humus herstellen. Als Nebenprodukt fällt ausserdem der sogenannte Wurmtee an, den Gärtner als Dünger nutzen. Abfälle aus dem Haushalt werden mithilfe von Würmern und Mikroorganismen zu einem Rohstoff, der neues Wachstum von Gemüse und Blumen vorantreibt. Dabei ist das System pflegeleicht und nimmt wenig Platz ein. Und besonders wichtig: Ein gut gepflegter Wurmkomposter „arbeitet“ völlig geruchsfrei!

Wie funktioniert der Wurmkomposter?

Das Prinzip der Wurmkiste oder des Wurmkomposters funktioniert fast genauso wie der traditionelle Komposthaufen. In diesem kleinen Ökosystem verwerten Würmer, Bakterien, Pilze, Einzeller und viele weitere kleine Helfer die Küchenabfälle zum Wurmhumus. Im Vergleich zum Komposthaufen leben in der Wurmkiste aber wesentlich mehr Organismen auf derselben Fläche, deshalb ist der Ertrag höher und die Herstellungsphase kürzer. Das liegt daran, dass in der Kiste rund ums Jahr die optimalen Lebensbedingungen für die kleinen Arbeitstiere herrschen, während draussen im Garten Witterung und Temperatur das Tempo je nach Jahreszeit drosseln. Die meisten Wurmkomposter, die du fertig kaufen kannst, bestehen aus flachen Behältern aus Holz oder Kunststoff. Manche erinnern optisch an kleine Hochbeete. Unten gibt es einen Auffangbehälter für anfallende Feuchtigkeit, den sogenannten Wurmtee. Die Böden der Kisten haben Löcher, durch die die Würmer von einer Etage in die nächste wandern, wenn kein Futter mehr da ist. So kannst du immer wieder oben Biomüll einfüllen und unten den fertigen Wurmhumus entnehmen.

Wurmhumus-Nachschub für die Hochbeete: Wie lange dauert die Wurmkompostierung?

Das hängt ein wenig von den Bedingungen ab, unter denen die Würmer leben. Bei idealen Temperaturen nicht über 20 Grad Celsius braucht es rund acht Wochen, bis du die erste Portion Wurmhumus „ernten“ kannst. Das ist rund viermal so schnell, wie ein Komposthaufen für diesen Vorgang braucht. Hast du deine Wurmpopulation einmal etabliert, wächst der Nachschub quasi von alleine nach – je nachdem, wie viel und wann du weitere Abfälle einfüllst. Die Regenwürmer vermehren sich übrigens entsprechend den Bedingungen: Ist genug Futter da, gibt es Nachwuchs. Fallen nicht genug Nährstoffe an, vermehren sich die fleissigen Würmer auch nicht weiter. So richtet sich die Population in der Wurmkiste immer nach dem Nahrungsangebot.

Welche Abfälle kommen in die Wurmkiste?

Organische Abfälle aus Küche und Garten nehmen die Kompostwürmer gern an. Dazu gehören Mehl oder Nudeln, Gemüsereste, Eierschalen, sogar Kaffeefilter und Zeitungspapier. Allerdings sollte Papier nur dann hineingegeben werden, wenn es nicht farbig bedruckt ist, denn die Farbe enthält gefährliche Chemikalien, die die Würmer nicht vertragen. Vermeiden solltest du ausserdem tierische Abfälle wie Fleisch oder Milchprodukte und Säuerliches, eingelegte Gurken oder Sauerkraut etwa. Alles muss angefeuchtet werden. Gib nicht zu viel organische Abfälle auf einmal hinein: Ansonsten beginnen sie zu schimmeln, produzieren Wärme und verrotten. Das vertragen die tierischen Produktionshelfer in der Kiste ebenfalls nicht.

Wie viel fressen die Kompostwürmer?

Am Anfang müssen sich die Würmer erst eingewöhnen. Jetzt brauchen sie weniger Futter, als sie später verarbeiten können. In die handelsüblichen Wurmkomposter für Balkon und Terrasse gibst du am Anfang wenige Hundert Gramm Abfälle pro Woche. Später kannst du die Menge auf bis zu ein Kilo wöchentlich steigern. Genaue Informationen zur Menge für dein Modell findest du in der Anleitung. Zwei Tipps zur Eingewöhnung:

  • Achte darauf, dass es im Inneren nicht zu feucht wird. Ist der Inhalt zu nass, hilfst du mit ein wenig Streu, Sägemehl oder Papier nach. Ob der Kompost zu feucht ist, merkst du, wenn du ein wenig davon in der Hand zusammendrückst. Kommt Wasser heraus, ist es zu feucht. Fällt das Material in Bröseln auseinander, solltest du mit einer Sprühflasche ein wenig Feuchtigkeit zugeben.
  • Lege deine Abfälle als dünne Schicht in die Wurmkiste hinein. Die Schicht sollte nicht dicker als drei oder vier Zentimeter sein. Ansonsten besteht die Gefahr, dass das Material schimmelt. Zur Sicherheit kannst du noch ein wenig Erde obendrüber streuen.

Wie pflege ich meine Kompostwürmer übers Jahr?

Die Pflege deiner neuen Mitbewohner ist recht unkompliziert. Du musst nur rechtzeitig für Futternachschub sorgen und die Feuchtigkeit im Inneren kontrollieren. Ausserdem natürlich das Ernten nicht vergessen! Und wenn du in den Urlaub fährst, kommen sie auch gut eine oder zwei Wochen ohne dich zurecht.

Wurmkompostierung, wo es mir gefällt: Wo stelle ich die Wurmkiste auf?

Neben dem weitverbreiteten Komposter für den Biogarten gibt es inzwischen auch schicke Modelle aus Holz oder Kunststoff für den Balkon. Sogar für die Wohnung werden Wurmkisten angeboten: Hier kannst du Wurmhumus für deine Zimmer- und Balkonpflanzen herstellen. Andere passen dank ihrer geringen Grösse unter Hochbeete auf dem Balkon. Wichtig ist nur, dass die Kiste keine direkte Sonneneinstrahlung bekommt und auch nicht bei Frost draussen steht.

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