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Drahtwurm rechtzeitig erkennen, mit natürlichen Mitteln bekämpfen und wirksam vorbeugen

Drahtwurm rechtzeitig erkennen, mit natürlichen Mitteln bekämpfen und wirksam vorbeugen

Die Freude auf den Genuss der selbst angebauten Kartoffeln wird getrübt, wenn die Knollen von dunklen Gängen durchzogen sind. Als Verursacher kommt der Drahtwurm infrage. Der Schädling ist bei Hobbygärtnern gefürchtet. Kartoffeln gehören zu seinen Lieblingsspeisen. Auch vor Salat, Tomaten, Möhren, Getreide und Blumen macht er nicht Halt. In der Landwirtschaft richten die Tiere enormen Schaden an. Woran ist der Drahtwurm zu erkennen? Wie wird man ihn wieder los? Gibt es natürliche Mittel oder müssen giftige Substanzen zum Einsatz kommen? Welche Massnahmen beugen einem Befall im Garten vor? Wir haben hilfreiche Tipps und Informationen zusammengestellt.

1. Den Drahtwurm im Boden erkennen

Drahtwürmer sind die Larven des Schnellkäfers (Elateridae). Sie haben eine sehr harte Aussenhaut, worauf auch ihr Name zurückzuführen ist. Drahtwürmer werden nur zwei bis drei Zentimeter gross. Sie haben eine gelbe bis orangebraune Färbung und einen dunkelbraunen Kopf. Das Hinterteil ist spitz oder auch zangenförmig ausgeprägt. Im Frühjahr und im Herbst sind die Larven im Garten aktiv. Häufig sind die Arten:

  • Feldhumusschnellkäfer (Agriotes lineatus)
  • Düsterer Humusschnellkäfer (Agriotes obscurus)
  • Salatschnellkäfer (Agriotes sputator)

Die ausgewachsenen Käfer sind im Garten kein Problem. Sie richten keinen Schaden an den Pflanzen an. Erkennbar sind sie an einer schlanken, länglichen Körperform und der dunkelbraunen bis schwarzen Färbung. Sie erreichen eine Länge von zehn bis zwölf Zentimetern.

2. Schadbilder an Pflanzen richtig deuten

Einen Befall mit Schnellkäferlarven erkennst du durch Schäden an den Pflanzen:

  • drei Millimeter dicke Gänge in Kartoffeln, Rüben, Mais und Wurzelgemüse
  • Gänge durch Ausscheidungen dunkel gefärbt und verkorkt
  • welke Blätter bei Tomaten, Rüben, Erbsen und Salat
  • Abfallen von Nadeln bei Nadelgewächsen
  • Frassstellen an frisch ausgelegten Samen

3. Kartoffelfallen geben Aufschluss über einen Drahtwurmbefall

Kartoffeln sind ein Lieblingsgericht für Schnellkäferlarven. Bevor du auf einer Fläche Kartoffeln auslegst, prüfst du diese am besten auf das Vorhandensein von Drahtwürmern. Bau den gefrässigen Schädlingen aus ihrer Lieblingsspeise eine Falle:

  1. Schneide frische Kartoffeln in dicke Scheiben.
  2. Spiesse sie auf Holzspiesse.
  3. Stecke sie etwa fünf Zentimeter tief in den Boden.
  4. Schon am nächsten Tag erkennst du, ob die Fläche von Drahtwürmern besiedelt ist.

Wenn die Kartoffelscheiben noch unbeschädigt sind, kannst du mit gutem Gefühl Kartoffeln anbauen. Solltest du jedoch Drahtwürmer oder Frassschäden an den Scheiben erkennen, nutze eine andere Fläche für den Anbau der Kartoffelpflanzen.

Kartoffelfallen helfen nicht nur bei der Auswahl geeigneter Flächen für den Gemüseanbau. Sie kommen auch zur Bekämpfung auf Gemüsebeeten zum Einsatz. Stecke die Kartoffelscheiben zwischen die Salate, Tomaten oder Rüben und sammle die befallenen Scheiben regelmässig ein. Lege sie den Vögeln als Futter an einen geeigneten Platz.

4. Larven nach dem Umgraben aufsammeln

Eine einfache Methode, die Schädlinge loszuwerden, ist das Umgraben des Gartens bei trockenem, sonnigem Wetter. Die Larven des Schnellkäfers leben im tieferen Erdreich. Wenn du deinen Garten umgräbst, gelangen die Schädlinge an die Oberfläche. Du kannst sie dann leicht erkennen und auflesen. Wenn du sie nicht selbst einsammelst, übernehmen die Vögel in deinem Garten diese Aufgabe für dich.

5. Den Garten naturnah gestalten

Eine naturnahe Gestaltung des Gartens bietet den besten Schutz vor Schädlingen. Wo sich Vögel, Igel, Spitzmaus und andere Nützlinge wohlfühlen, haben die Würmer keine Chance. Die Käfer und ihre Larven werden verspeist, bevor sie Schaden anrichten können.

6. Nematoden zur Bekämpfung einsetzen

Nematoden sind kleine Fadenwürmer. Sie sind im Gartenfachhandel zur biologischen Bekämpfung verschiedener Schädlinge erhältlich. Gib Nematoden entsprechend der Dosierungsanleitung in das Giesswasser. Beim Giessen der betroffenen Flächen gelangen die Fadenwürmer in den Boden. Sie dringen zur Eiablage in die Körperöffnungen der Drahtwürmer ein und töten sie. Bereits nach wenigen Tagen ist ein grosser Teil der schädlichen Larven zerstört. Die Aktivität der Nematoden hält so lange an, wie sich noch Drahtwürmer im Boden befinden. Übrigens: Auch in Blumentöpfen und -kübeln können Drahtwürmer auftreten. Sie werden über gekaufte Blumenerde eingeschleppt. Eine Behandlung mit Nematoden bringt hier schnellen Erfolg.

7. Beim Anbau von Kartoffeln und Gemüse dem Schädling wirksam vorbeugen

Die Bekämpfung der Schnellkäferlarven ist nicht einfach. Seit Generationen werden aber vorbeugende Methoden genutzt:

  • Pflanze Ringelblumen und Tagetes zwischen die Gemüsebeete. Die Blumen sind für Drahtwürmer giftig und halten sie fern.
  • Kräftigen Kartoffelpflanzen können die Schnellkäferlarven weniger anhaben. Es empfiehlt sich, Kartoffeln vor dem Auslegen vorzukeimen. So können sie sich im Beet gut entwickeln.
  • Frisch umgegrabene Beete wirken anziehend auf Schnellkäferlarven. Wenn du Flächen für den Gemüseanbau vorsiehst, warte mit dem Anbau der gefährdeten Gemüsesorten mindestens bis zum nächsten Jahr.
  • Lockere den Boden vor dem Einsetzen von Jungpflanzen gut auf. Dabei erkennst du vorhandene Käferlarven.
  • Lass die Erde vor der Neupflanzung gut abtrocknen. Schnellkäfer bevorzugen zur Eiablage feuchtes Erdreich.
  • Eine Kalkstickstoffdüngung auf den vorbereiteten Beeten vor der Aussaat oder Pflanzung vertreibt den Drahtwurm und verbessert den Boden.
  • Schnellkäfer leben auf Grünflächen. Dort legen sie auch ihre Eier ab, aus denen später die gefürchteten Larven schlüpfen. Bei der Bestellung von Flächen, auf denen vorher Rasen wuchs, ist Geduld gefragt. Die Fläche muss nach dem Umbrechen möglichst zwei Jahre brach liegen, bevor eine Bestellung erfolgen kann.

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