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Wollläuse bekämpfen und vertreiben: Diese bewährten Hausmittel helfen

Wollläuse bekämpfen und vertreiben: Diese bewährten Hausmittel helfen

Kleine, an Wattebäusche erinnernde Tupfen an deinen Garten- und Zimmerpflanzen weisen auf einen gefährlichen Befall hin: Wollläuse, auch Schmierläuse genannt, sind relativ leicht zu entdecken. Allerdings freut sich wohl niemand, die Schädlinge an seinen Pflanzen vorzufinden. Die Pflanzensaft saugenden Tierchen können grossen Schaden anrichten und bei einem starken Befall sogar ein Absterben der betroffenen Gewächse verursachen. Daher ist ein rechtzeitiges Erkennen und Eingreifen wichtig. Rette deine Pflanzen und bekämpfe die Schadinsekten so schnell wie möglich. Wie du das am besten machst, erfährst du in unserem Beitrag mit wertvollen Tipps.

1. Wollläuse kommen häufig an Zimmerpflanzen vor

Wie bei ihren engen Verwandten, den Schildläusen, gibt es verschiedene Arten von Wollläusen – etwa 1000 unterschiedliche Varietäten existieren weltweit, von denen in Deutschland etwa 65 als Pflanzenschädlinge eingestuft werden. Besonders häufig kommt die Zitrusschmierlaus (Planococcus citri) vor, die bis zu einem halben Zentimeter gross werden kann. Typisch für diese Art ist übrigens, dass sie nicht nur die oberirdischen Pflanzenteile wie Blätter und junge Triebe befällt, sondern sich gern in den Wurzeln einnistet. Aus diesem Grund trägt die Art den Beinamen Wurzellaus.

2. Wollläuse erkennen: Schadbild und Symptome

Doch ganz gleich, um welche Art es sich handelt: Sie alle sind an diesen Merkmalen zu erkennen:

  • Laus sitzt unter einer weissen Wachsschicht
  • von dieser gehen zahlreiche weisse, wattebauschähnliche Fäden ab
  • sitzen oft dicht an dicht auf den Blattunterseiten oder in den Triebachseln
  • auch am Wurzelhals und im Wurzelbereich
  • Blattflecken und Blattfall an befallenen Pflanzen
  • bei starkem Befall Kümmerwuchs bis hin zum Eingehen
  • klebriger Honigtau an und unterhalb der Gewächse
  • weisse, schmierige Rückstände

Bei dem klebrigen Honigtau handelt es sich um die süssen Ausscheidungen der Tiere. Diese rufen weitere Probleme hervor, weil sie einerseits Ameisen anlocken und andererseits von Russtaupilzen besiedelt werden. Sollten dir an manchen Gewächsen verstärkt Ameisen auffallen, ist ein Befall mit Wollläusen oder anderen Pflanzenläusen wahrscheinlich. Sind Blätter und Triebe mit einem schwärzlichen Film überzogen, handelt es sich um Russtaupilze. Diese kannst du mit einem feuchten Tuch abwischen.

3. Häufig befallene Garten- und Zimmerpflanzen

Wie ihr Name schon verrät, sitzen die Schmierläuse besonders gern an Zitruspflanzen. Daneben findest du die Schädlinge an diesen Pflanzenarten:

  • Orchideen
  • Kakteen
  • Palmen

Im Garten sind vor allem Hortensien sowie diverse Stauden und Kräuter bedroht. Woll- und Schmierläuse treten bei warmer Witterung und trockener Luft auf, weshalb sie hauptsächlich während der winterlichen Heizperiode sowie in den heissen Sommermonaten in Erscheinung treten.

4. Die Schädlinge wirksam bekämpfen: Die besten Methoden und Hausmittel

In Sachen wirksame Bekämpfung von Wollläusen und Pflanzenschutz hast du verschiedene Möglichkeiten. Greife nicht gleich zur chemischen Keule, sondern versuche es zunächst mit ungiftigen Hausmitteln. Bewährt haben sich leicht herzustellende Sprühkuren auf der Basis von:

  • Schmierseife und Spiritus
  • Farnkraut
  • Brennnessel
  • Knoblauch

Viele biologische Pflanzenschutzmittel wie Neem oder Pyrethrum funktionieren bei der Wolllaus leider nicht, da die Wirkstoffe die feste Schutzschicht, unter der die Tiere sitzen, nicht durchdringen. Einen Versuch wert ist jedoch Paraffinöl, das du mit einem Tupfer direkt auf die Läuse aufbringst und diese damit abtötest. Anschliessend kannst du sie absammeln.

5. Spritzmittel selbst herstellen

Das Seifen-Spiritus-Gemisch stellst du wie folgt her: Mische einen Esslöffel Schmierseife oder Spülmittel mit einem Esslöffel Brennspiritus und löse alles in einem Liter warmem Wasser auf.

Die pflanzlichen Extrakte wiederum bereitest du folgendermassen zu:

  • Hacke 200 Gramm Brennnesseln oder 100 Gramm Farnkraut bzw. Knoblauch klein.
  • Übergiesse das Material mit einem Liter heissem Wasser.
  • Es sollte nicht mehr kochen.
  • Lasse die Mischung mindestens zwölf Stunden ziehen.
  • Seihe den Sud anschliessend ab.

6. Spritzmittel korrekt anwenden: So verschwinden die Wollläuse

Fülle das vorbereitete Spritzmittel nun in eine geeignete Sprühflasche und besprühe die befallenen Pflanzen damit. Vergiss dabei vor allem die Blattunterseiten sowie die Blattachseln nicht! Sitzen die Wollläuse hingegen in den Wurzeln, topfe die Pflanze aus, schneide sie sowohl oberirdisch als auch an den Wurzeln zurück und tauche die Wurzeln für etwa 15 Minuten in einen Brennnessel- oder Knoblauchsud. Setze das Gewächs anschliessend in frisches Substrat.

7. Mit Nützlingen ganz natürlich gegen Woll- und Schmierläuse

Bei der Bekämpfung von Woll- und Schmierläusen ebenfalls bewährt haben sich nützliche Helfer wie beispielsweise

  • Marienkäfer
  • Florfliegen
  • Schlupfwespen
  • Schwebfliegen
  • oder Raubkäfer

Diese natürlichen Fressfeinde der Wollläuse helfen dir, einen akuten Befall einzudämmen oder vorzubeugen. Insbesondere deinen Garten solltest du insekten- und nützlingsfreundlich anlegen, um das biologische Gleichgewicht zu bewahren. Auf diese Weise hältst du Schädlinge von vornherein in Schach. Stelle für diesen Zweck ein Insektenhotel auf und kultiviere viele Doldenblütengewächse in den Beeten. Für Zimmerpflanzen kannst du die gewünschten Nützlinge im Fachhandel kaufen und gezielt einsetzen. Sie verschwinden nach erfolgreicher Behandlung von allein.

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