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Der Haselnussbaum: das Anpflanzen und Schneiden einer uralten Kulturpflanze

Der Haselnussbaum: das Anpflanzen und Schneiden einer uralten Kulturpflanze

Jeder Mensch sollte einmal in seinem Leben einen Baum gepflanzt haben – so sagte man früher. In Zeiten des Klimawandels ist das Bäumepflanzen wieder zum grossen Thema geworden. Du hast dir auch schon überlegt, in deinem Garten ein Bäumchen anzusiedeln? Vielleicht eine Sorte, die hübsch aussieht und „nebenbei“ noch essbare Früchte trägt? Dann können wir dir das Setzen eines Nussbaums ans Herz legen. Ein Haselnussbaum beispielsweise liefert nicht nur wertvolle Nüsse, er ist auch ausgesprochen klimafreundlich. Warum das so ist, und wie du eine Baumhasel richtig pflanzt und pflegst – das erfährst du in diesem Artikel.

1. Zu Anfang: Was du über die Baumhasel wissen solltest

Hier zunächst ein kleiner Steckbrief:

  • Der botanische Name lautet Corylus colurna und sie wird auch Türkische Nuss oder Byzantinische Hasel genannt
  • Sie ist ein Laubbaum und gehört zu den Birkengewächsen
  • Sie wächst in ganz Mitteleuropa, war aber ursprünglich vom Kaukasus über Südwestasien bis zum Himalaya heimisch
  • Die Blätter sind eiförmig oder herzförmig mit gesägtem Rand, die Krone pyramidenförmig
  • Die Stammhöhe kann bis zu 20 Meter erreichen
  • Am liebsten wächst die Hasel in Sonne oder Halbschatten, sie bevorzugt schwach saure bis stark alkalische Böden, die lehmig oder sandig sind
  • Sie bildet elastische, robuste Äste aus. Das Holz der Hasel ist sehr widerstandsfähig gegen Nässe

2. Die Auswahl geeigneter Sorten für den Garten

Weiter verbreitet als der Baum ist die Haselnuss in Form der Gemeinen Hasel (Corylus avellana) als Strauchgewächs im Garten. Beim Pflanzen eines Haselnussstrauchs solltest du jedoch bedenken, dass er sehr schnell wächst und sich gern in die Breite ausdehnt. Der Platzbedarf für eine Baumhasel ist geringer, denn sein Wachstumsschwerpunkt liegt in der Höhe. Ihre Krone kann aber im Laufe der Zeit eine stattliche Wuchsbreite von sechs bis acht Metern erreichen. Zur Pflanzung im Freiland werden im Handel üblicherweise einjährige Sorten angeboten, die zwischen 20 und 50 Zentimeter gross sind. Den Ungeduldigeren steht natürlich auch eine Auswahl an mehrjährigen Bäumchen zur Verfügung.

3. Standortvorteile – Von der Bedeutung der Hasel als „Klimabaum“

Kaum eine heimische Pflanze kommt von Natur aus so gut mit starken Witterungseinflüssen zurecht wie der Haselnussbaum. Er ist ebenso hitzeresistent wie frosthart und sehr windfest. Zudem sind alle Haselarten ziemlich anspruchslos und anpassungsfähig. Sie fühlen sich sowohl als Einzelgewächse wie auch in Grüppchen oder mit anderen Bäumen zusammen wohl. Der Haselnussbaum eignet sich zur Anpflanzung im ländlichen Garten ebenso wie in der Stadt. Die Bäume werden nämlich gerne von Bienen und anderen Insekten angeflogen. Ausserdem bieten sie Vögeln und Eichhörnchen eine natürliche Nahrungsquelle.

4. Eine Baumhasel fachgerecht pflanzen

Dass die Baumhasel keine besonderen Ansprüche an den Boden stellt, weisst du schon. Das einzige, worauf du beim Anbau achten solltest: Baum und Strauch vertragen weder Bodenverdichtung noch Staunässe. Da die Hasel schnell wächst, solltest du ihren Platzbedarf unbedingt in die Gartenplanung mit einbeziehen. Die Bäume können ganzjährig gesetzt werden – ideal ist jedoch das Frühjahr. So kann die Pflanze über das Jahr gut anwurzeln, bevor es im Herbst kalt wird.

Und so wird gepflanzt:

  1. Grabe ein dem Wurzelballen entsprechend grosses Pflanzloch, damit die Wurzeln genug Raum haben
  2. Fülle die ausgehobene Erde locker um die Pflanzen
  3. Grössere Bäumchen können anschliessend an einen kleinen Pfahl gebunden und gestützt werden
  4. Wässere die Pflanzstelle ausreichend – Jungpflanzen benötigen anfangs viel Feuchtigkeit

5. Der richtige Schnitt: Die Hasel wird in Form gehalten

Am besten ist es, den Standort so zu wählen, dass die Baumkrone mit den Jahren ihre volle Schönheit entwickeln kann. Denn Vorsicht: allzu starken Rückschnitt verträgt der Haselnussbaum (wie auch der Walnussbaum) nicht. Die Krone kann von Zeit zu Zeit mit etwas Fingerspitzengefühl ein wenig ausgelichtet werden. Dabei kannst du kleinere, verholzte Triebe schneiden – keinesfalls jedoch längere Äste nahe am Stamm.

6. So pflegst du deinen Haselnussbaum

Wie gesagt – im Grunde ist die Hasel eine sehr dankbare Baumpflanze, die keine grossen Ansprüche an die Pflege stellt. Kleinere Düngergaben nimmt sie jedoch von Zeit zu Zeit gerne an. Am liebsten mag sie organische Düngemittel wie

  • Kompost,
  • Rasenschnitt oder
  • Knochenmehl.

Da die Baumhasel sehr widerstandsfähig ist, wird sie am richtigen Standort auch kaum von Schädlingen oder Krankheiten befallen. Jungpflanzen solltest du in den ersten Jahren im Winter mit Vlies oder Jute gegen die Kälte schützen.

7. Am Schluss kommt die Nuss: Wie du Haselnüsse am besten erntest und lagerst

Zum Glück kommt sie langsam wieder in Mode – die Nutzung von Nussbaum-Sorten als Lieferanten für edle, hochwertige Früchte. Walnussbaum, Esskastanienbaum und Co. werden heute wie in früheren Zeiten gerne als „Hausbäume“ angepflanzt. Früchte wie Maronen sind energiereiche Nahrungslieferanten für kleine Wildtiere und schmecken auch uns Menschen vorzüglich. Sehr vielseitig verwendbar sind natürlich die Haselnüsse. Im Herbst kannst du die büschelweise angeordneten Früchte pflücken und zunächst einige Tage trocknen lassen (am besten in der Sonne). Dann befreist du sie von den Blütenhüllen. Die Nüsse sollten nun vor der Verwendung einige Wochen an einem trockenen, warmen Ort nachreifen. Gelagert werden sie am besten kühl und trocken.

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